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Läuft es an einem Tag schlecht, wird der nächste umso besser.

An einem warmen Tag im Mai, an dem viele Menschen sich eine Abkühlung im Schwabinger Bach gönnten, war auch Livius mit im Wasser, nachdem er eine sehr wichtige Klausur geschrieben hatte und froh war, diese endlich hinter sich zu haben. Die Abkühlung mit Freunden gab der stressigen Woche, nochmal den perfekten Abschluss.

 

Nach kurzer Zeit im Wasser, bemerkte Livius aber, dass sein Siegelring, den er von seiner Tante geschenkt bekommen hat, verschwunden war. 

 

Die Verzweiflung war groß und somit suchte er über jegliche Kanäle nach Hilfe. Er schrieb auch jede bekannte Organisation an, die Auftragssuche anbietet. Leider gibt es wenige, die das Gebiet um München herum bedienen können. Livius sein Umfeld machte ihm ebenfalls wenig Hoffnung, da es für sie eher wie die Nadel im Heuhaufen schien.

 

Als bei uns aber der Auftrag eingegangen ist, wurde nicht lange überlegt und Peter machte sich spontan auf den Weg. Er fuhr somit die 200 km zu seiner ersten Wassersuche. Dort angekommen, ließ Peter sich erstmal die Umgebung und den Verlustort zeigen, wo viele Badegäste und somit auch Schaulustige waren. Ebenfalls wartete auch schon die Reporterin der Abendzeitung-München mit Fotografen auf Peter, um alles genau festhalten zu können. Bevor aber die Suche begann, wollte die Reporterin noch genaue Details wissen und wie dies alles überhaupt funktioniert. 

 

Der Auftrag im Wasser war aber nur bedingt möglich, da dies durch die Badegäste sehr trüb schien und somit kaum etwas zu erkennen war.  Die Suche musste somit einige Male unterbrochen werden. Auch durch die Tauchermasken, die Livius kurzfristig für beide angemietet hatte, konnte im trüben Wasser nichts erkannt werden.  Livius versuchte, zu unterstützen, wo er konnte. Auch indem er den Detektor hielt, wenn Peter gerade beide Hände benötigt hatte, um in gebückter Haltung Steine am Boden zu verrücken oder hochzuholen. Denn da es seine erste Wassersuche war, hatte er noch keinen Sandscoop, der die Suche erleichtert hätte. Da es sich bei der Badestelle um ein fließendes Gewässer handelt, durfte auch die Strömung nicht unterschätzt werden

 

Als es dann dunkel wurde, musste die Suche bedauerlicherweise abgebrochen werden. Außer 3,80 €, Kronkorken, Modeschmuck und Scherben hat Peter leider nichts gefunden. 

 

Die Enttäuschung war groß, egal ob bei Livius oder auch bei Peter. Da Peter der Ehrgeiz gepackt hat und er nicht aufgeben wollte, blieb er über Nacht bei Livius im Gästezimmer, um am nächsten Tag die Suche fortzuführen. Am Abend dann gab es beim Essen und einem Bier noch spannende Gespräche, auch mit Livius seinem Mitbewohner. 

 

Am nächsten Morgen wurde die Suche dann um 08:00 Uhr fortgesetzt. Da es an dem Tag kühler als am Vortag war, waren weniger Badegäste vor Ort und somit auch das Wasser klarer. Nun kamen auch die Tauchermasken zum Einsatz und erfüllten ihren Zweck.

 

Diesmal begann Peter weiter unten, da er sich nicht sicher war, wie weit der Ring aufgrund der Strömung abgedriftet war. Nachdem er einige Kronkorken und Münzen gefunden hatte, kam ein vielversprechendes Signal. Durch die Tauchermaske sah Peter auf dem Grund und zwischen den Steinen etwas Goldenes glänzen. Er versuchte dies bei der Strömung zu fassen, was ihm dann auch gelang. 

 

Als Livius den Ring sah, sah man auch sofort die Erleichterung in seinem Gesicht. Vor Freude sprangen sich beide in den Arm und es wurden sofort Fotos geschossen. 

 

Dieser Auftrag zeigt ebenfalls die Leidenschaft und Verbissenheit unserer Jäger. Auch, dass man die Hoffnung niemals aufgeben sollte.

 

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