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Ehering in einem Wehr verloren

Am 17. August ereilte uns ein verzweifelter Hilferuf aus der bayerischen Landeshauptstadt.

Dort wurde uns vom Auftraggeber Christian aus erster Hand berichtet, dass an einer Badestelle unweit eines Wehrs der Ehering aus Platin beim Abkühlen verloren gegangen war, auf einer Tiefe von etwa 50 cm.

 

Schnellstmöglich hat unser Jäger Peter telefonisch Kontakt aufgenommen, um nähere Informationen zum verlorenen Objekt (Reinheit, Masse, Abmessungen) und der Umgebung zu erhalten. Ihm wurde erklärt, dass sich Christian zunächst mit Freunden dort, unweit einer Brücke getroffen hatte und zum Abkühlen bei über 30 Grad ins Wasser gegangen war. Nach seinen Erzählungen, setzte er sich mit dem Rücken zur Strömung auf den Grund, und bemerkte, wie der Ring wegen des schnell fließenden Wassers vom Finger rutschte. Verzweifelt wurden anschließend Taucherbrillen organisiert und die Suche mit Freunden startete. Es war aber eine junge Frau am Ufer, welche diese Szene beobachtet hatte und folglich interessiert fragte, was geschehen war. Während des Gesprächs wurde Christian auf den Zeitungsartikel aus der SZ aufmerksam gemacht, wo von einer vorherigen Suche von Peter und Ringjäger berichtet wurde.

 

Bei dem etwa zehnminütigen Gespräch am Telefon haben sich Christian und Peter auf einen Termin am darauf folgenden Samstag verständigt.

 

Am Treffpunkt angekommen, wurde Peter am Samstagmittag kurz nach 12 Uhr von Christian und Alexander, ein sehr guter Freund Christians, der später immer wieder Getränke organisierte und bis zum Ende der Suche mitgefiebert hat, erwartungsvoll am Parkplatz erwartet.

 

Nach einer kleinen Einführung in die Technik, einer vorsichtigen Einschätzung der Lage und der Vorgehensweise vor Ort sind sie zum Verlustort, unweit einer Brücke gelaufen. Dort angekommen, ließ Peter sich den infrage kommenden Bereich zeigen.

 

Nachdem die Ausrüstung bereit und eingeschaltet gewesen ist, musste Peter feststellen, dass er einige Störsignale angezeigt bekam. Und die Frage stellte sich, ob in der Umgebung eine Trafostation existierte oder eventuell Hochspannungsleitungen vorhanden waren. Nachdem Peter sich etwas erkundigt hatte, musste er feststellen, dass an dem Wehr auch Elektrizität erzeugt wird und er an den Einstellungen seines sensiblen Gerätes etwas verändern musste. Nachdem Peter dies mit interner Hilfe durch einen anderen Ringjäger geschafft hatte, ging er etwa um 13:00 Uhr ins Wasser.

 

Zunächst war ihm der kiesige Untergrund mit einigen mittelgroßen Steinen, aber auch die starke Strömung aufgefallen. Nachdem Peter einige Zeit im Wasser gewesen war und schon einiges an Fläche abgesucht hatte, machte er seine erste Pause und zeigte am Ufer seine Funde. Außer Kronkorken und sonstigen Unrat hatte er bisher noch nichts Spannendes gefunden.

Nach einiger Zeit ging er dann wieder ins Wasser und suchte den Bereich erneut detailliert mit höchster Konzentration ab. Ohne Erfolg.

Nach einiger Zeit machte er erneut eine kurze Pause. Auf dem Weg ans Ufer, durch die Strömung, durch badende Leute, fiel Peter eine junge Frau auf, die mit Christian und Alexander im Gespräch war. Am Ufer angekommen habe er zuerst etwas getrunken und herausgefunden, wer die Dame war, es handelte sich um Carina, die sich Peter gleich vorstellte und ihm erzählte, dass sie Christian auf den Artikel aufmerksam gemacht hatte, wodurch folglich die Suche zustande kam. Natürlich hat Peter sich sehr gefreut, dass sie nicht nur den Artikel gelesen hat, sondern uns auch ohne zu zögern weiterempfehlt und er sich hierfür bedankt. Im weiteren Gespräch hat Peter dann noch einige Fragen zur Technik beantwortet, sowie einige Erfahrungen mit seinem Hobby, aber auch Geschichten von anderen Suchaufträgen erzählt und damit auch versucht zu erklären, welche Zufälle final doch noch aus einem vermeintlichen Misserfolg zum Erfolg geführt haben.

 

Nach dem Gespräch ist er erneut ins Wasser gegangen und hat die Suche fortgesetzt. Er hat irgendwann versucht, selbst winzigste und ganz schwache Signale aus dem Wasser zu holen. Nachdem irgendwann die Dämmerung eingesetzt, es fast schon dunkel gewesen ist und er bereits das Gefühl hatte, dass der Ring vielleicht völlig woanders liegt oder gar aufgesammelt wurde, ist Peter weiter oben in letzter Verzweiflung ins Wasser gegangen, um dort noch einige Abschnitte abzusuchen. Dieser Abschnitt war außerhalb des Bereichs, der ihm Anfangs gezeigt wurde. Um der Dunkelheit trotzen zu können, gab er Christian den Autoschlüssel und bat ihn, seine Stirnlampen aus dem Auto zu holen, die am Mittag noch im Auto verblieben waren.

 

Während Christian nach den Stirnlampen schaute, ist er ins Wasser. Währenddessen stand Alexander am Ufer und hat ihm mit seinem Telefon Licht gegeben. Es war das zweite Signal, bei dem er das Gefühl hatte, dass dies der Ring sein könnte. Das Signal kam mit einem vernünftigen Wert rein und ist nicht großartig hin und her gesprungen. Als Peter es im Scoop drin hatte, ist er ans Ufer gelaufen und habe darum gebeten, dass Alexander ihm kurz reinleuchtet. Nachdem Peter einige Steine aus dem Scoop herausgeholt hatte, sah er plötzlich einen Teil des Ringes. Peter hat sofort erkannt, dass dies der richtige Ring sein musste, welchen sie knapp neun Stunden gesucht hatten, da er ihn vorher recht detailliert auf scharfen Bildern gesehen hatte. Alexander war sich allerdings dabei zunächst nicht ganz sicher.

 

Als Christian kurz darauf wieder vom Auto zurück war, hat Peter ihn gebeten, eine der Stirnlampen aufzuziehen, einzuschalten und ihm die andere zu geben. Sie sind dann zusammen zum Sandscoop gelaufen und Peter hat ihn gefragt, ob er darin irgendwas sehen könne. Er hat ihn gleich gesehen, herausgeholt und sich riesig gefreut. Nachdem sie die Suche erfolgreich beendet hatten, einige Bilder gemacht waren und die sichtlich erleichterte und überglückliche Frau mit Kind zu Hause von der positiven Nachricht erfahren hatte, gingen sie noch bei tollen Gesprächen etwas trinken.

 

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